Mitte September fand für rund 100 Zivilschutzleistende der Kompanie Oberes Baselbiet der Wiederholungskurs statt. An den drei Standorten Tecknau, Diegten und Langenbruck wurde an verschiedenen Posten das Handling der Gerätschaften geübt, um im Ernstfall bereit zu sein.
In Langenbruck hat die Erde gebebt. Ein Mehrfamilienhaus ist zusammengebrochen. Diverse Personen sind noch unter den Trümmern verschüttet und müssen schnellstmöglich geborgen werden. Auf dieses Szenario stiessen die Angehörigen des Zivilschutzes im Rahmen des Wiederholungskurses (WK) vom 18. bis 21. September. Am Schadenplatz eingetroffen galt es nun, bei einem ersten absuchen die Verschütteten zu orten und diese im Anschluss mit den zur Verfügung stehenden Mitteln wie Hebekissen, Spreizer, Seilzug und Spitzhammer aus ihrer misslichen Lage zu befreien. «Das höhere Kader gibt nur die Leitlinien vor und setzt bewusst auf das selbstständige Handeln der Gruppenführer», sagt Christian Groelly, stellvertretender Kommandant der Zivilschutzkompanie Oberes Baselbiet. Das bedeutet, dass sich die Gruppenführer des Zivilschutzes selbst Varianten ausarbeiten müssen, um zu den Verletzten zu gelangen. Dazu gehört auch, dass vorgängig Mittel und Möglichkeiten bekannt sein müssen.
Funken und Knoten
Der Tecknauer Kommandoposten der ehemaligen Zivilschutzkompanie Schafmatt, die ab dem 01.01.2018 der Organisation Oberes Baselbiet angeschlossen wurde, hat sich seit dem Frühlings-WK zum Materiallager weiterentwickelt. Wie bereits im Frühjahr war hier ein Posten untergebracht, bei dem das korrekte Funken und das Erfassen von Ereignissen in Form einer Übung erlernt bzw. gefestigt wurde. Ebenso geübt wurde das korrekte Knoten. Je nach der Anzahl der Personen in der Gruppe konnte auch das Einrichten eines Schadenplatzes repetiert werden.
Ebenfalls in Tecknau fand jeweils auch das gemeinsame Mittagessen statt - mit Ausnahme jener Gruppe, die aktuell in Langenbruck stationiert war. Das Küchenteam – neben dem Mittagessen auch für das Znüni zuständig – war in Thürnen stationiert und verdiente sich bei der Mannschaft einmal mehr viel Lob für die Leistung. Das herrliche Spätsommerwetter ermöglichte eine Mittagspause im Freien, was der guten Stimmung ebenfalls zuträglich war.
Überfluteter Keller
Die Zivilschutzkompanie Oberes Baselbiet verfügt über ein beachtliches Repertoire an professionellen Wassermodulen, dessen Beübung fester Bestandteil der WKs ist. Zu diesem Zweck wurde in der Zivilschutzanlage Diegten eine Kellerüberflutung simuliert. Zuerst galt es, den dunklen Keller mit dem eigenen LED-Beleuchtungsmaterial zu erhellen. Hierfür konnte nicht auf das Stromnetz zugegriffen werden, so dass die WK-Leistenenden mit den Generatoren arbeiten mussten. Im Anschluss wurde das Wasser in ein draussen aus Sandsäcken angelegtes Behelfsbecken gepumpt - und später wieder zurück.
Nach dem Anschluss der Zivilschutzkompanie Schafmatt wurde in diesem Jahr zum ersten Mal auf einen zweiteiligen Wiederholungskurs gesetzt. Das bedeutete für die Angehörigen des Zivilschutzes, dass sie sowohl im Frühling wie auch im Herbst an einem WK teilnehmen - allerdings nicht eine ganze Woche wie bis anhin. Dieses Splitting bringt den Vorteil, dass die im WK gelernten bzw. wiederholten Handgriffe – die im Notfall schnell und souverän vonstattengehen müssen - besser in Erinnerung bleiben.
Am Freitag durfte Kommandant Martin Buser auf einen gelungenen WK zurückblicken, bei dem über 100 Angehörige des Zivilschutzes im Einsatz standen.